Bienenbüttel. Fragt man im Einwohnermeldeamt nach, wie viele Personen ihren Hauptwohnsitz in Bienenbüttel haben, so bekommt man (Stand 26. November 2024) zur Antwort: 6929 Personen. Am 15. Mai 2022 waren es 7104 Personen – jedenfalls laut dem Einwohnermeldeamt. Nicht so laut Zensus. Denn der Zensus basiert auf einer kombinierten Methode aus Daten des Melderegisters und zusätzlichen Stichproben sowie Befragungen. Die Daten aus dem Melderegisters dienen hierbei nur als erster Ausgangspunkt. Man geht von Beginn an davon aus, dass die Zahl nicht stimmt. Daher werden die Daten bereinigt und hochgerechnet.

Wenn z.B. Personen ins Ausland ziehen, ohne sich abzumelden, wird das Melderegister unrichtig. Auch durch verstorbene Personen könne das Melderegister fehlerhaft sein. So die behördliche Erklärung. Außerdem diene der Zensus nicht nur zur Ermittlung der Einwohnerzahl, sondern auch zur Erfassung der Bevölkerungsstruktur (Wohnsituation, Geschlecht, Staatsangehörigkeit, Familienstand, Bildungsstand und Erwerbstätigkeit).

Im Falle unserer Gemeinde ist es nun so, dass laut Zensus zum Stichtag 15. Mai 2024 6579 Personen mit alleinigem oder Hauptwohnsitz in Bienenbüttel ansässig waren. Das sind 525 Personen weniger als bislang gedacht. In Niedersachsen sollen sogar 170.000 weniger Menschen leben als bislang angenommen. Über den staatlichen Finanzausgleich wirkt sich das negativ auf die Einnahmen aus. Das Land Niedersachsen muss auf rund 140 Millionen Euro verzichten – die Gemeinde Bienenbüttel auf etwa 200.000 Euro.

Das trifft den ohnehin äußerst angespannten Haushalt sehr – immerhin ist es eine Summe die beispielsweise höher liegt als das gesamte Feuerwehrbudget. Die Gemeinde spart seit Jahren, wo sie kann. Natürlich können neue Schulden gemacht werden, aber auch die sind zurückzuzahlen, also eigentlich auch keine Option. Die Haushaltsgremien werden in den nächsten Wochen intensiv zu Thema tagen und prüfen, wie Bienenbüttel mit so wenig Einschränkungen wie möglich mit der Misere leben kann.