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Warum kann das Waldbad nicht „mal eben“ länger geöffnet bleiben? Die Gemeinde erklärt, welche Gründe dagegensprechen
Das Bienenbütteler Waldbad ist seit dem ersten Septemberwochenende geschlossen. Archivfoto: Gemeinde Bienenbüttel
Bienenbüttel. Warum ist es nicht so einfach, ein kommunales Freibad kurzfristig länger geöffnet zu lassen? Um das nachvollziehen zu können, muss man sich die Rahmenbedingungen genauer anschauen.
Im Fall des Waldbades Bienenbüttel scheiterte eine Verlängerung daran, dass am Donnerstag, 7. September 2023, also vier Tage nach dem letzten Öffnungstag in dieser Saison ein Termin mit einer Spezialfirma vereinbart war, die die Filteranlage gewartet hat. Nachdem diese Arbeiten erfolgt waren, durfte die Anlage einige Tage nicht eingeschaltet werden, so dass kein Badebetrieb stattfinden konnte. Der Termin war langfristig vereinbart und sein Verschieben nicht ohne Weiteres möglich gewesen.
Ein weiterer Punkt ist die Reinigung. Diese erfolgt im Waldbad durch eine externe Firma, die nicht ortsansässig ist. Ortsansässige Firmen hatten auf Anfrage der Gemeindeverwaltung leider keine Kapazitäten, die Waldbad-Reinigung zu übernehmen. Die Suche nach geeigneten Mitarbeitern, die als Gemeindebeschäftigte das Waldbad reinigen, war leider nicht erfolgreich und die Reinigungskräfte, die die Gemeinde beschäftigt, werden bereits dringend in anderen Bereichen, zum Beispiel in der Grundschule, benötigt. Eine bestehende Ausschreibung zu verlängern, ist nicht einfach.
Nicht zu vernachlässigen ist außerdem die Beckentemperatur. Auch, wenn es im August, Anfang September tagsüber mit über 30 Grad noch äußerst warm war, so spielen die Nachttemperaturen eine große Rolle für die Entscheidung, ob das Waldbad länger geöffnet bleiben kann oder nicht. Wenn die Temperaturen nachts auf zwölf oder gar zehn Grad sinken, kühlt das Wasser über Nacht extrem ab. Die Kosten für die Energie, die es bedarf, um das Wasser auf der beschlossenen Normaltemperatur von 22 Grad zu halten, würden somit erheblich steigen. Schaltet man die Heizung einfach ab, würde das Wasser innerhalb kürzester Zeit auskühlen und die Wassertemperatur deutlich unter der 20-Grad-Marke liegen.
Es ist wichtig, genau zu vergleichen, welche Freibäder spontan länger geöffnet bleiben und welche Rahmenbedingungen dort vorherrschen. Handelt es sich zum Beispiel um ein Freibad wie in Stadensen, das von einem Bürgerverein, also ehrenamtlich Tätigen, betrieben wird? Wird das Wasser beheizt? Welche Reinigungsintervalle gibt es? All das muss berücksichtigt werden. Ein einfaches „Wir-machen-mal-eben-so-weiter“ gibt es also nicht.