Für die europäische Einigkeit und Aussöhnung: Am 22. Januar 1963 unterzeichneten Charles de Gaulle und Konrad Adenauer den Élysée-Vertrag, um die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich zu festigen. Zehn Jahre später – im Jahr 1973 – wurde ganz im Sinne des Élysée-Vertrages zwischen dem Landkreis Uelzen und seinen Städten und Gemeinden sowie Gemeinden der französischen Region Plateau Nord de Rouen eine Partnerschaft geschlossen. Diese Verbindung feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. 1982 folgten Gemeinden des Plateau Est de Rouen. Aus diesem Anlass luden Landkreis Uelzen und das Komitee für internationale Partnerschaften in Hansestadt und Landkreis Uelzen am vergangenen Samstag eine Delegation aus der Region Rouen ein, um gemeinsam dieses besondere Jubiläum zu feiern.

„Die deutsch-französische Partnerschaft zwischen dem Landkreis Uelzen und der Region Rouen ist ein lebendiges Beispiel für die Idee eines vereinten Europas“, betonte Landrat Dr. Heiko Blume in seiner Eröffnungsrede. In seinem Grußwort blickte er nicht nur auf die Entstehung und Leistungen dieser Partnerschaft zurück, sondern setzte den Fokus vor allem auf die Bedeutung der künftigen Zusammenarbeit. „In einer Zeit, in der Europa vor großen Herausforderungen steht, ist es umso wichtiger, dass wir uns auf unsere gemeinsamen Werte besinnen und zusammenhalten.“

Diesen Worten schloss sich Brigitte Le Moign, Präsidentin der Organisation Europe Échange, an. Gemeinsam mit Théo Perez, dem Bürgermeister der französischen Partnergemeinde Bois-Guillaume der Region Rouen, betonte sie in ihrem Grußwort die Bedeutung von lokaler und kommunaler Partnerschaften in Europa. Der zweite französische Partnerverein des Uelzener Komitees für internationale Beziehungen Europe Inter Échange wurde von seinem Präsidenten Daniel Hue vertreten. Er verdeutlichte in seine Rede, wie wichtig der gelebte Austausch sei, um die tiefe und aufrichtige Freundschaft der beiden Partnerregionen zu erhalten.

Organisiert und gefördert wird die Partnerschaft zwischen dem Landkreis Uelzen und der Region Rouen vom Komitee für internationale Partnerschaften in Hansestadt und Landkreis Uelzen. Die Vorsitzende des Komitees Katharina Bielenberg wurde während der Feierstunde gemeinsam mit Brigitte Le Moign und Daniel Hue für ihren engagierten Einsatz mit einer Urkunde von Landrat Dr. Blume ausgezeichnet.

Als Abrundung des Festaktes steuerte Florian Staudt vom Team EUROPE DIRECT einen Gastbeitrag bei. In seinem Vortrag „Ravier la flamme – Eine deutsch-französische Paartherapie“ ging er auf die derzeitige politische Beziehung der beiden Nachbarländer ein. Darin stellte er fest, dass Deutschland und Frankreich es auch bei schwierigsten Differenzen immer schaffen würden, eine Einigung zu finden. Doch aktuell würden sich beide Länder immer mehr voneinander distanzieren, stellte Staudt fest. Um die besondere Verbindung zwischen Frankreich und Deutschland aufrechtzuerhalten, müsse von beiden Seiten gegenseitige Wertschätzung und Unterstützung gezeigt werden. Dabei seien gerade lokale und kommunale Partnerschaften – wie die zwischen dem Landkreis Uelzen und der Region Rouen – das Rückgrat der deutsch-französischen Beziehung, so Staudt.

Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung durch Linda Meyer, Gesang und Klavier, von der Musikschule Uelzen.

Zum Ausklang der Feier kamen die anwesenden Gäste der Region Rouen und des Landkreises Uelzen bei einem gemeinsamen Imbiss zusammen und hatten dabei die Möglichkeit, sich im festlich geschmückten Foyer des Kreishauses miteinander auszutauschen.