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Das Ende einer Ära: Telefonzellen werden ab heute abgeschaltet

Öffentliche Telefonsäule am Bienenbütteler Bahnhof. Foto: Gemeinde
Öffentliche Telefonsäule am Bienenbütteler Bahnhof. Foto: Gemeinde

Bienenbüttel. Es gab Zeiten, in denen sich lange Schlangen vor Telefonzellen bildeten. Besonders an Bahnhöfen waren sie stark frequentiert. Mal eben zuhause anrufen, um mitzuteilen, dass der Zug nicht pünktlich kommt? Im Prä-Smartphone-Zeitalter war in so einem Fall die Suche nach Telefonzellen vorprogrammiert, die dank ihrer herausstechenden gelben Farbe schon von Weitem gut erkennbar waren. Und es gab viele davon – Mitte der 1990er, als die Telekom den Betrieb der öffentlichen Fernsprecher von der Post übernahm, waren es mehr als 160.000. Die Telekom gab den Telefonzellen beziehungsweise -säulen auch eine andere Optik, neuere Modelle waren fortan weiß-grau-magenta. In den vergangenen Jahren sind die Apparate jedoch immer seltener geworden. Am Bienenbütteler Bahnhof ist unter anderem noch einer zu finden, doch jetzt naht auch sein Ende.

Unwirtschaftlich waren öffentliche Fernsprecher schon lange. Zuletzt seien viele wochen- oder gar monatelang nicht genutzt worden, teilt der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) mit und ergänzt: „Gleichzeitig nähert sich die Zahl aktiver Mobilfunkkarten 110 Millionen an.“ Selbst für die Erreichbarkeit der Notrufnummern 110 und 112 ergab sich keine Notwendigkeit mehr. Nachdem das Telekommunikationsgesetz Ende 2021 geändert wurde, besteht für die Telekom keine Pflicht mehr, öffentliche Telefone zu betreiben.

Heute soll bei den verbliebenen Exemplaren deutschlandweit die Münzzahlungsfunktion deaktiviert werden, wie die Telekom bekannt gegeben hat. Ab Ende Januar soll dann auch die Nutzung mit Telefonkarten nicht mehr möglich sein. Der Abbau der verbliebenen circa 12.000 öffentlichen Fernsprecher in ganz Deutschland soll bis Anfang 2025 erfolgen.

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