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Polizei warnt vor dubiosen Gartenarbeitern

Nach Polizeiangaben haben es die "dubiosen reisenden Handwerker" insbesondere auf Senioren abgesehen. Symbolfoto: Pixabay/Ingo Kramarek
Nach Polizeiangaben haben es die "dubiosen reisenden Handwerker" insbesondere auf Senioren abgesehen. Symbolfoto: Pixabay/Ingo Kramarek

Bienenbüttel. Die Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen warnt vor dubiosen Handwerkern und aktuellen Handwerksangeboten. Nachdem in der Vergangenheit immer wieder reisende Handwerker größtenteils im ländlichen Gebiet unterwegs waren und ihre Arbeiten (unter anderem Dacharbeiten und -klempnerei, Terrassen- und Steinreinigungsarbeiten sowie Betonarbeiten) spontan vor Ort "über den Gartenzaun" für einen Schnäppchenpreis angeboten haben, tauchten in verschiedenen regionalen Zeitungen in den letzten Tagen und Wochen Hochglanzprospekte beziehungsweise -flyer unterschiedlicher Firmen für Gebäude-, Stein- und Terrassenreinigungsarbeiten auf. Überprüfungen der Kontaktfaten und -adressen ergaben, dass diese Firmen zum Teil unter den angebenden Adressen nicht existent/gemeldet sind.

Es kommt die Zeit des Frühjahrsputzes und der Gartenarbeit. Da trifft es sich vermeintlich gut, wenn freundliche Herren und Damen einen am Gartenzaun ansprechen und fragen, ob man nicht für "kleines Geld den Garten mal eben auf Vordermann bringen soll".

Das Angebot klingt verlockend, nur für ein paar 1.000 Euro wird alles fertiggemacht. Auf einem Notizzettel steht etwas von Gartenarbeiten und, dass man Geld erhalten habe für den Auftrag. Keine Firmenanschrift, keine Bankverbindung, keine Verantwortlichkeiten, macht nix, muss ja schnell gehen! Ruck zuck wird der Pritschenwagen, das Kennzeichen stammt nicht aus der Region und ein Firmenlogo fehlt auch, entladen und es geht überfallartig ans Werk an allen Ecken/Rundungen des Gartens. Doch plötzlich werden die Arbeiten beendet, weil angeblich Material fehlen würde, was noch geholt werden müsste. Alles wird eingeladen, auch die Gartengeräte des Auftraggebers, und die Truppe kommt nicht wieder.

In den letzten Tagen meldeten sich mehrere Grundstücksbesitzer aus der Region bei der Polizei, da bei ihnen entsprechende reisende Handwerker unaufgefordert erschienen waren. Bereits Ende März hatten Gartenarbeiter, die mit einem Ford Transit mit "Stader Kfz-Kennzeichen" unterwegs waren, bei einem 86-Jährigen aus der Samtgemeinde Aue 40.000 Euro für eine Terrassenreinigung und das Beseitigen von Maulwurfshügeln gefordert. Der Mann zahlte nicht die gesamte, viel zu hohe Summe; jedoch immer noch mehr als 6.000 Euro. Die Polizei ermittelt wegen Wucher.

Hinter auf den ersten Blick möglichen Schnäppchen verbergen sich oftmals Kostenfallen, so dass die Polizei rät, entsprechende Firmen und Angebote genau zu prüfen und mit möglichen Angeboten von Handwerksfirmen aus der Region mit gutem "Leumund" zu vergleichen.

Ganz besonders häufig haben es Betrüger an der Haustür auf Senioren abgesehen, die sich in ihren vier Wänden vermeintlich sicher fühlen. Ziel dieser unliebsamen Besucher ist es, in die Wohnung gebeten zu werden; denn dort sind in aller Regel weder Zeugen noch andere Personen zu erwarten, die die eigenen Pläne durchkreuzen könnten. Einem Betrüger sind seine finsteren Absichten in den seltensten Fällen anzusehen. Die Täter treten in ganz unterschiedlichen Rollen auf: Mal geben sie sich als seriös gekleideter Geschäftsmann, mal werden sie als Handwerker in Arbeitskleidung, als Hilfsbedürftiger oder sogar als angebliche Amtsperson vorstellig. Um ans Ziel zu gelangen, überraschen die Täter immer wieder durch außerordentlichen Ideenreichtum. Der durch sie verursachte finanzielle Schaden ist oft nicht wieder auszugleichen.
Die Polizei rät: "Achtung, Eigenheimbesitzer: Lehnen Sie jegliche Angebote von Wanderarbeitern ab, die Ihnen spontane Bauarbeiten auf Ihrem Grundstück (insbesondere Dach- und Pflasterarbeiten) anbieten. Tatsächlich sofort angefangene Arbeiten dienen nur als Täuschung und werden oftmals nicht beendet beziehungsweise unsachgemäß ausgeführt. Zahlen Sie niemals Geld im Voraus!"

Parallel rät die Polizei:

  • Machen Sie keine "Haustür-/Gartenpfortengeschäfte".     
  • Lassen Sie sich ein genaues schriftliches Angebot gebeten.
  • Holen Sie sich Vergleichsangebote.
  • Leisten Sie niemals Vorkasse vor Ort oder legen Geld für Materialien aus.
  • Notieren Sie sich die Personalien des Anbieters und des mitgeführten Kraftfahrtzeuges.
  • Bei Auftreten entsprechender "dubioser reisender Handwerker" wenden Sie sich gern an die Polizei - Notfall unter 110.

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