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Kläranlage: Arbeiten befinden sich im Zeitplan
Aktuell werden die drei jeweils 2,40 Meter tiefen Vererdungsbecken mit Boden- und Seitenfolien ausgekleidet. Fotos: avacon
Hohenbostel. Seit zwei Jahren wird in Hohenbostel die Kläranlage der Einheitsgemeinde Bienenbüttel energetisch saniert. Eine zentrale Rolle dabei spielen die drei Vererdungsbecken, die sich derzeit im Bau befinden. Die Erdarbeiten daran sind bereits zu 95 Prozent abgeschlossen, wie die Bienenbütteler Bauamtsleiterin Inga Heitmann berichtet. Damit befinden sich die Arbeiten im Zeitplan. Auch Mehrkosten sind nicht entstanden.
Auf dem Gelände der Kläranlage werden aktuell die 2,40 Meter tiefen Vererdungsbecken mit Boden- und Seitenfolien ausgekleidet. „Für die Schweißarbeiten an den Folien ist es notwendig, dass die Temperaturen konstant über fünf Grad liegen“, erklärt der stellvertretende Bauamtsleiter Jan Jäkel. Anschließend werden Kies und ein Substrat eingebracht. Ab Mitte Mai werden die Becken mit Schilf bepflanzt, der dafür sorgt, dass dem Klärschlamm Wasser entzogen wird.
Der Klärschlamm wird ab Anfang Juni dann nicht mehr in die beiden Klärschlammsilos gepumpt, sondern über die Beschickungsleitung automatisch auf die drei Vererdungsbecken aufgeteilt. Die beiden Silos haben als Lagerbehältnisse für den Schlamm dann also ausgedient. Sie werden zu Misch- und Ausgleichsbecken umfunktioniert. In ihnen soll Abwasser gelagert werden, wenn die normale Tagesmenge mal überschritten wird. Dieses Abwasser wird nachts, wenn wenig Abwasser verbraucht wird und in die Kläranlage fließt, in die Belebungsbecken geleitet.
Die Vorteile davon? Durch die drei neuen Veerdungsbecken reduziert sich die Menge an Klärschlamm, der übrigbleibt und abgefahren werden muss, deutlich. „Bisher müssen wir viermal im Jahr die beiden Schlammsilos leermachen und so jährlich etwa 5.000 Kubikmeter Schlamm abfahren“, schildert Inga Heitmann. „Dadurch, dass der Klärschlamm zukünftig in einem weiteren Schritt in die Vererdungsbecken geleitet und ihm dort Wasser entzogen wird, kommen wir erst in etwa zehn Jahren auf eine Menge von 5.000 Kubikmetern.“ Das spare hohe Kosten für den Abtransport und sei zudem natürlich ein Beitrag zum Umweltschutz. „Nicht zuletzt verringert sich dadurch auch die Verkehrsbelastung für die Anwohner der Kläranlage“, ergänzt Heitmann.
Apropos Umweltschutz: Durch die Modernisierung der Kläranlage wird deren Reinigungsleistung um circa 20 Prozent erhöht. Das Abwasser, das in die Ilmenau geleitet wird, wird nach Abschluss der Arbeiten also noch einmal deutlich sauberer als bisher sein.
Nicht nur die Umwelt, sondern auch die Bürger der Einheitsgemeinde Bienenbüttel profitieren davon, dass sich der Stromverbrauch der Kläranlage durch die Sanierung um etwa 60 Prozent reduziert. Dadurch sind langfristig stabilere Abwassergebühren zu erwarten. „Insgesamt ist die Sanierung ein deutlicher Gewinn für Mensch und Umwelt, von dem wir Jahrzehnte lang profitieren werden“, so Heitmann.