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Gemeinde kämpft um Erhalt: Linden an der Bahnhofstraße treiben aus
Wenn man die Winterlinden miteinander vergleicht, sieht man deutliche Unterschiede. Foto: Gemeinde Bienenbüttel
Bienenbüttel. Im Zuge der Erneuerung der Bienenbütteler Bahnhofstraße wurden 2011 gut 30 Winterlinden an beiden Straßenseiten gepflanzt. Äußere Einwirkungen wie Hitze und Streusalz machten den Bäumen zu schaffen und erschwerten ihnen das Wachstum, einige mussten im Lauf der Jahre sogar ersetzt werden. Heute, etwa zwölf Jahre später, fangen die Bäume mit ihren dunkelgrünen Blättern erstmals an, eine geschlossene, gesunde Krone zu bilden.
„Wir bemühen uns sehr um die Winterlinden und sind guter Hoffnung, dass unsere Maßnahmen Erfolg zeigen“, betont Bürgermeister Dr. Merlin Franke. Er ist froh und dankbar, dass sich der ehrenamtliche Gärtnermeister Christian Friedrich den Sorgenkindern angenommen hat.
Als Friedrich die Bäume im vergangenen Jahr zurückschnitt, wurde er von einigen Bienenbüttelern zunächst skeptisch beäugt. „Anfangs sind Leute auf mich zugekommen und haben gefragt, was das soll. Ein paar davon haben sich inzwischen bei mir entschuldigt“, erzählt Friedrich, der sehr zufrieden mit dem Ergebnis seiner „Rettungsmaßnahmen“ ist. Nach dem Rückschnitt hat er auch noch großen Mengen Rindenmulch aufgetragen und jeden Stamm mit einem Juteschutz umwickelt, der die Winterlinden vor Hitze schützt. „Im Sommer heizt sich der Straßenbelag schnell mal auf 70 bis 80 Grad auf, das strahlt auf die Bäume ab. Sie platzen dann an der Rinde auf, was dazu führt, dass der obere Teil des Baumes nicht mehr ausreichend mit Wasser versorgt wird“, schildert der ehrenamtliche Gärtnermeister. In diesem Jahr seien ihm an den Bäumen noch keine neuen Schäden aufgefallen.
Ziel des Gärtners ist es, dass die Linden gleichmäßiger wachsen, um ein einheitliches Bild zu erzielen. Gar nicht so einfach: „Wenn man die Bäume am Bahnhofskreisel mit denen vor den Geschäften vergleicht, sieht man deutliche Unterschiede.“ Am Kreisel haben die Linden mehr Platz, werden weniger in ihrem Wachstum gestört. „Es ist nicht leicht, Bäume im Verkehrsraum am Leben zu erhalten“, spricht Christian Friedrich aus Erfahrung.
Einen Rückschlag müssen die Bienenbütteler in diesem Jahr leider hinnehmen: Aufgrund von Fremdeinwirkung muss eine der Linden nachgepflanzt werden. Damit die übrigen Bäume – bald sollen es wieder gut 30 sein – weiterhin so gut wachsen und gedeihen, hofft der Gärtner auf Rücksichtnahme durch die Bevölkerung. Dazu gehört, nichts auf den Beeten abzustellen, am besten sie gar nicht zu betreten und auch die Hinterlassenschaften von Hunden zu entfernen. Zudem rät er den Anwohnern und Einzelhändlern an der Bahnhofstraße, im Winter kein Streusalz an die Wurzeln gelangen zu lassen. „Ansonsten kann man nur Geduld haben“, meint Christian Friedrich.