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Dauerhafte komplett-Sperrung der B4 – Gemeinde verärgert über einseitige Belastung.

 

Bienenbüttel. Ab 17. September 2024 wird die Bundesstraße B 4 von Jelmstorf nach Bienenbüttel komplett gesperrt. Das war bisher auch so geplant. Grund ist, dass die zu sanierende Fahrbahn gewechselt, Beschilderung und Absperrung umgebaut werden muss. Geplante Dauer der Maßnahme: eine Woche bis zehn Tage.

Jetzt gab es allerdings seitens der Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV), die für die Baumaßnahme verantwortlich ist, die kurzfristige Mitteilung, dass die B4 bis zur Fertigstellung der Baumaßnahme nicht mehr geöffnet werden soll.

Auch hier ist leider wieder die Bürokratie ausschlaggebend. Grund der Verzögerung ist die Entsorgung des belasteten Abraums. Trotz zuvor umfangreicher Untersuchung konnte nicht festgestellt werden in welchen Massen sich belasteter Asphalt in dem Straßenkörper befindet. So ist die gesamte Menge des belasteten Fräsgutes, die berechnet wurde, schon in der ersten Hälfte der Baumaßnahme aufgenommen worden. Die jetzt noch anfallende Menge darf nicht mehr auf den Deponien in der Nähe gelagert werden, so dass ca. die dreifache Entfernung für die Abfuhr des Aufbruchs nach Hamburg zurückgelegt werden muss. Aus diesem Grund ist es notwendig eine größere Menge an Fahrzeugen für den Transport des Fräsgutes einzusetzen. Diese Fahrzeuge müssten bei einseitiger Sperrung im schlechtesten Fall den kompletten Weg zur Beladung rückwärts zurücklegen, dann beladen werden und im Anschluss wieder die Ladestelle verlassen. Erst danach könnte das nächste Fahrzeug beladen werden. Bei einer Vollsperrung können immer 2 Fahrzeuge bereitgehalten werden, sodass eine ständige Beladung erfolgen kann und das Fräsgut sehr viel schneller abgefahren wird. Würde man nicht vollständig sperren, führte dies zwangsläufig zu einer Verlängerung der Bauzeit bis mindestens März 2025 – je nach Witterung.

Letztendlich sorgen also Vorschriften der Abfallentsorgung für die Verzögerung bzw. Vollsperrung und verhindern eine flexiblere Handhabung. Eine kurzzeitige Zwischenlagerung für besondere Fälle wie diese, sollte aus Sicht der Gemeinde vom Gesetzgeber dringend überdacht werden.

Natürlich können wir technisch nachvollziehen, warum die Bauarbeiten nunmehr unter dauerhafter Vollsperrung erfolgen sollen. Dennoch ist die Gemeinde mit einer Vollsperrung nicht einverstanden!

Warum ist das so?

Es werden massive Schäden durch das zusätzliche Verkehrsaufkommen auf den inoffiziellen Ausweichstrecken befürchtet. Im Kernort selbst, aber auch auf gemeindeeigenen Wirtschaftswegen. Besonders bei diesen ist mit zunehmend schlechterer Witterung damit zu rechnen, dass die Seitenräume schwer in Mitleidenschaft gezogen werden. Für die Sanierung dieser Straßen und Wege erhält die Gemeinde keine Mittel und bleibt auf den Sanierungskosten sitzen.

Unsere Forderung lautet daher: Für solche besonderen Situationen wie die B4 Baumaßnahme, müsste es extra Töpfe geben, aus denen besonders betroffene Gemeinde und Städte entschädigt werden könnten.

Die Gemeinde sucht derzeit noch nach einer optimalen Lösung für das Steddorfer Kreuz. Zusammen mit Ortsvorsteher Andreas Meyer ist es bereits gelungen, dass zumindest das Steddorfer Kreuz in Richtung Bienenbüttel und Lüneburg geöffnet wird und bleibt. „Dafür haben wir echt gekämpft“, so Ortvorsteher Andreas Meyer. „Wir schauen jetzt, welche Möglichkeiten darüber hinaus noch bestehen, die Situation für die Steddorfer zu verbessern.“

Zusätzlich wird in enger Abstimmung mit den Ortsvorstehern aus Bienenbüttel u.a. Frank Schulz für Bienenbüttel-Mitte geprüft, wie die Bahnhofstraße besser geschützt werden kann. Am Dienstag den 13. August hat eine Zählung ergeben, dass 1.133 Autos in nur 90 Minuten durchgefahren sind. „Daraus dürfen unter keinen Umständen 2.266 Autos werden“, so Ortsvorsteher Mitte Frank Schulz. „Ein noch höheres Verkehrsaufkommen andernorts in der Gemeinde muss unbedingt vermieden werden“, so Schulz weiter.

Die Gemeinde fordert diverse Maßnahmenbei einer Vollsperrung:

  • Für das Steddorfer Kreuz muss eine bessere Lösung gefunden werden. Daran wird mit Hochdruck und vollem Einsatz gearbeitet.
  • Zebrastreifen am Rathaus und Bahnhofsbereich für Schulkinder (dauerhaft!)
  • Regelmäßige Verkehrskontrollen
  • Konsequentes Kontrollieren des Schwerlastverkehrs
  • Aufschotterung von besonders betroffenen Feldwegen im Raum Bargdorf und den Ausweichstrecken
  • Reduzierung der Geschwindigkeit in der Bahnhofstraße, da diese hauptsächlich genutzt wird. Mit dem Ziel mehr Verkehr auf die Ladestraße zu bringen
  • Die Bargdorfer Bevölkerung muss dauerhaft den Ort an- und abfahren können
  • Die Information der Feuerwehren über mögliche Rettungswege muss fortwährend gewährleistet sein

 

BGM Dr. Franke: „Die Bundesstraße B4 gehört zu den meist befahrenen Bundestraßen in Deutschland. Die Menge des Verkehrsaufkommens ist für die umliegenden Dörfer bei einer längeren Vollsperrung einfach viel zu viel. Für viele Anwohner ist die Belastungsgrenze bereits jetzt überschritten.

„Die Polizei kontrolliert die Einhaltung der offiziellen Umleitungsstrecken zwar, aber es fehlt auch hier einfach an Personal, um solche Umleitungen engmaschig zu kontrollieren. Die Polizei leistet hierbei ihr bestmögliches, muss aber für solche Fälle personell besser ausgestattet werden!“

BGM Dr. Franke dankte im Rahmen einer kurzfristig anberaumten Zusammenkunft der NLStBV für die umfangreichen Erläuterungen.

Weitere Informationen finden Sie in der Pressemitteilung der Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) unter „Aktuelles“ auf www.bienenbuettel.de.

 

Hier gibt es weitere Informationen zur B4-Erneuerung -->

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